Zinnschmelze

Die Kultureinrichtung ist in den denkmalgeschützten Räumen der alten Zinnschmelze aus dem 19. Jahrhundert beheimatet, die zur ehemaligen New York Hamburger Gummiwarenfabrik gehörte. Heute bildet sie mit anderen historischen Gebäuden wie dem Museum der Arbeit und der Neuen Fabrik den „Museumshof“, der ein wichtiges Zeugnis der industriellen Geschichte Barmbeks darstellt.

Wo früher hart gearbeitet wurde, entstand das kulturelle Herz Barmbeks mit einer Vielzahl von Veranstaltungen, die von den engagierten Anrainern des Museumshofs initiiert werden und für Vitalität und kulturelles Leben im Stadtteil sorgen.

Verein

Das Kulturzentrum Zinnschmelze versteht sich als Motor für die Stadtteilentwicklung. Seit 30 Jahren bildet es einen Ort der Begegnung und Kommunikation, der von Generationen und Kulturen übergreifend genutzt wird. Mit einer Vielzahl sozialer und kultureller Angebote wird das künstlerisch kreative Potential der Bevölkerung gefördert. Zudem soll insbesondere nachwachsenden Kunst- und Kulturformen eine Plattform geboten werden, die im Mainstream der Hamburger Kulturszene sonst wenig Raum haben. Das Stadtteilkulturzentrum bringt gleichermaßen Profikünstler wie auch Laien auf die Bühne, an die Wände und auf den Tanzboden.

Der Trägerverein der Zinnschmelze ist der 1984 gegründete und gemeinnützig anerkannte Barmbeker Verein für Kultur und Arbeit e.V.. Zweck des Vereins ist es, ein selbstverwaltetes Stadtteilkulturzentrum zu betreiben und mit seinen Angeboten die Lebensqualität im Stadtteil zu verbessern. Die Zinnschmelze engagiert sich im Kulturforum Hamburg-Nord, einem Netzwerk von Künstlern, Kultureinrichtungen und Kulturvermittlern, die im Bezirk Hamburg-Nord arbeiten und in diversen stadtteilbezogenen Arbeitsforen.

Erweiterungsbau

Im Jahr 2015 erhielt die Zinnschmelze einen Erweiterungsbau, denn das bisherige Raumangebot in dem denkmalgeschützten Bestandsgebäude setzte der Art und Größe von Veranstaltungen sehr enge Grenzen. Auch entsprachen die Räumlichkeiten in funktionaler und technischer Hinsicht nicht mehr den vielfältigen Bedürfnissen einer zeitgemäßen kulturellen Nutzung. Aufgrund dessen entschloss sich die Freie und Hansestadt Hamburg, das Raumprogramm durch einen Erweiterungsbau zu vergrößern und das denkmalgeschützte Bestandsgebäude tiefgreifend umzubauen.

Als Preisträger des 2010 ausgelobten Wettbewerbs ging das Büro LRW Architekten und Stadtplaner hervor. Das Konzept für die Erweiterung der Kultureinrichtung Zinnschmelze sah vor, das bestehende Gebäude räumlich neu zu ordnen sowie Alt- und Neubau durch einen Verbindungsbau zu verknüpfen. Der Neubau lehnt sich architektonisch dem unter Denkmalschutz stehenden Bestandsgebäude an und folgt der Kubatur des Altbaus. Ein gläserner Zwischenbau als architektonische Fuge verbindet die beiden Baukörper zu einem harmonischen Gesamtgefüge.

Das Herzstück des neuen Gebäudeensembles bildet der Multifunktionssaal mit 150 Sitzplätzen. Um für den Saal und die erforderlichen Nebenräume ausreichend Raum anzubieten, wurde dieser unterhalb des umgebenden Platzes angeordnet. Der Besucher betritt die Zinnschmelze über einen gläsernen Verbindungsbau, der den Innenraum belichtet und Neu- und Altbau miteinander verbindet. Das Foyer spannt sich mit seinen Treppen und Lufträumen zwischen den Neu- und Altbau und fungiert als Treffpunkt und Kommunikations- sowie Ausstellungsfläche. Das Obergeschoss des Bestandgebäudes wird durch das Theaterdeck genutzt, dort ist weiterhin der Theatersaal angeordnet, der durch ein neugestaltetes Foyer und einen Probenraum ergänzt wurde. Die im Altbau gelegenen Räumlichkeiten der Gastronomie wurden saniert und vergrößert– wie alle neuen Nutzungsbereiche – vom Foyer aus erschlossen. Um vom Veranstaltungsbetrieb unabhängig zu sein, erhielt das Restaurant zusätzlich den bestehenden Eingang auf der Ostseite bei. Die Außengastronomie befindet sich weiterhin im Süden des Gebäudes auf dem Museumshof im ansprechenden Ambiente.

Bilder von der Einweihungsfeier

Förderung

Mit Hilfe des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), Mitteln des Rahmenprogramms Integrierte Stadtentwicklung (RISE), Mitteln der Bezirksverwaltung, sowie privater Spenden konnte nach nur 18 Monaten Bauzeit die neue alte Zinnschmelze ihre Arbeit vor Ort aufnehmen und erfreut sich zahlreicher Besucher.

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